Ein kurzer Test zu CasaOS
Da ich auf der Suche nach einer einfachen Lösung zur Verwaltung eines Home-Servers für normale Leute war, bin ich auf CasaOS gestossen. In diesem Beitrag beschreibe ich meine ersten Eindrücke.
Installation
Die Installation erfolgt einfach auf einem debian-basierten Server. Der Einfachheit halber habe ich zum Test CasaOS in der Cloud installiert und ausprobiert. Die Installation funktioniert auf einem Hardware-Server jedoch identisch.
Zur Installation ist es nur notwendig, folgendes Skript auszuführen:
curl -fsSL https://get.casaos.io | sudo bashInstallation CasaOS
Anschliessend installiert sich CasaOS voll automatisch. Wenn folgende Meldung angezeigt wird, ist die Installation abgeschlossen:
Nachdem CasaOS installiert wurde, ist es im Browser unter der IP-Adresse des Servers erreichbar und man wird von folgendem Willkommensbildschirm begrüsst:
Nach einem Klick auf "Go" muss ein Benutzer-Account angelegt werden.
Anschliessend landet man auf dem Dashboard von CasaOS. Hier sieht man alle installierten Apps, einige Widgets sowie einen Zugriff auf die Einstellungen von CasaOS und ein Terminal.
Das Dashboard ist minimalistisch aufgebaut und leicht zu bedienen.
App-Store
Unter der App-Übersicht ist ebenfalls ein App Store zu finden. Dieser hält eine Sammlung diverser Open-Source Projekte bereit, welche mit einem Klick installiert werden können.
Die installierten Apps laufen als Docker Container auf dem Server. Mit einem SSH Zugriff auf den Server können diese Container auch ganz normal gestoppt und verwaltet werden. Der Store umfasste zum Zeitpunkt des Tests 91 Apps. Darunter finden sich einige bekannte Open Source Projekte wie AdGuard Home, Jellyfin, Photoprism, Grafana oder auch Home Assistant. Es gibt jedoch auch einige Tools, welche mir in dem Store von CasaOS fehlen wie Planka oder Ghost. Dies ist nicht weiter schlimm, da es mit dem Knopf "Custom Install" im App Store möglich ist, eigene Container direkt über das GUI von CasaOS laufen zu lassen.
Zum Erstellen eines eigenen Containers kann entweder ein Docker-Compose File hochgeladen werden, oder man füllt das Formular mit den Informationen zum Container aus. Ich habe dies anhand der Open-Source Software Homarr getestet. Dies hat bei mir mit einem docker-compose.yml und einigen Anpassungen im GUI funktioniert. Ebenfalls habe ich versucht Container direkt über das GUI zu erstellen und zu starten. Dies hat bei mir jedoch nicht wie gewünscht funktioniert und die Container haben nicht gestartet. Ich empfehle die Installation eines eigenen Containers per docker-compose.yml-Datei.
Erfahrungen
Alles in allem hat die Installation und Verwendung CasaOS gut funktioniert. Ich hat nur bei dem Start von eigenen Docker Container direkt über das GUI einige Probleme. Durch den Start per Docker Compose konnte ich das Problem jedoch lösen. Die Benutzeroberfläche von CasaOS ist simpel aufgebaut und leicht zu bedienen. Es hat nur die wichtigsten Funktionen welche man braucht und nicht mehr. Somit ist CasaOS gut geeignet für Leute, welche einige Dienste zu Hause selbst hosten möchten, jedoch kein Interesse/Zeit haben um den Server per CLI zu bedienen.
Im Leerbetrieb ohne zusätzliche Apps installiert verbraucht CasaOS ca. 500MB Arbeitsspeicher. Dies sollte beachtet werden, wenn man mit dem Gedanken spielt CasaOS zu verwenden. Ebenfalls möchte ich erwähnen, das die Dateifreigaben, welche direkt in CasaOS über den Dateiexplorer erstellt werden, nicht per Passwort geschützt und somit für jeden im Netzwerk zugänglich sind. Wenn man CasaOS also zur Ablage für Daten verwenden möchte, würde ich hier empfehlen Nextcloud oder OwnCloud auf CasaOS zu installieren und dies dann zur Verwaltung der Daten zu verwenden.
IceWhaleTech
